Kostenfalle Handyvertrag: Worauf Sie achten müssen

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Smartphone in der Hand
© JESHOOTS/pixabay.com

Wer nach einem neuen Handyvertrag sucht, möchte das Ganze schnell hinter sich bringen. Also wird online das beste Angebot ausgewählt und mit wenigen Klicks ein Vertrag abgeschlossen. Und schon hat man für die nächsten Jahre Ruhe, kann unbesorgt telefonieren und surfen. Wären da nicht die versteckten Kostenfallen.


Einen günstigen Tarif abschließen und sich dann entspannt zurücklehnen? So einfach ist es nicht immer. Fünf fiese Kostenfallen sollten Handynutzer kennen.

Falle 1: Automatische Vertragsverlängerung

Die meisten Handyverträge gelten für zwei Jahre, also 24 Monate. Wenn sie einen Vertrag abschließen, erklären sich Kunden in der Regel damit einverstanden, dass der Vertrag nach Ablauf automatisch verlängert wird. Diese Verlängerung nutzen viele Anbieter dazu, die Kosten anzuheben. Kunden stecken dann meist für ein weiteres Jahr in dem Tarif fest - und müssen auch noch mehr zahlen.

Um das zu verhindern, sollten Handyverträge rechtzeitig gekündigt werden. In der Regel gilt eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Wer diese nicht einhält, muss die automatische Verlängerung hinnehmen. Geht die Kündigung aber rechtzeitig beim Anbieter ein, entkommen Kunden der Kostenfalle und können einen neuen, günstigeren Tarif abschließen.

Übrigens: Es gibt auch Verträge, bei denen die Kosten schrittweise angehoben werden, etwa zuerst nach sechs Monaten und dann erneut nach einem Jahr. Solche Tarife lohnen sich meistens nicht. Die anfängliche Grundgebühr ist zwar verlockend günstig, am Ende wird es aber unnötig teuer.

Falle 2: Datenautomatik

Es gibt Handytarife, die eine sogenannte Datenautomatik beinhalten. Ob ein solcher Vertrag in Frage kommt, sollten Interessenten sich gut überlegen. Denn diese Funktion führt dazu, dass automatisch Datenvolumen nachgekauft wird, sobald das gebuchte Datenvolumen verbraucht ist. Der Vorteil: Kunden erhalten sofort die Möglichkeit, weiterhin schnell zu surfen. Der Nachteil: Sie müssen dafür extra zahlen. Bis zu drei Mal im Monat kann die Datenautomatik greifen. Der Kunde kann nicht selbst darüber entscheiden, ob er das zusätzliche Datenvolumen kaufen möchte. Im Zweifelsfall sollte lieber ein Tarif ohne Datenautomatik und dafür mit etwas mehr Datenvolumen abgeschlossen werden. Die Grundgebühr ist dann höher, es fallen aber auch keine überraschenden Zusatzkosten an.

Falle 3: Zusatzoptionen

Nicht nur bei der Entscheidung für einen Tarif, sondern auch beim Bestellvorgang müssen Kunden aufmerksam sein. Denn hier verstecken sich oft Zusatzoptionen, zum Beispiel Sicherheitspakete oder Auslandstarife. Oft werden sie angeboten, kurz bevor die Bestellung abgeschlossen ist. Kunden müssen nur schnell ein Häkchen setzen und schon bekommen sie die Zusatzoption zu ihrer Bestellung dazu. Manchmal sind die Häkchen auch schon automatisch gesetzt, sodass Kunden gar nicht bemerken, dass sie etwas dazu bestellen. Kostenlos sind die Zusatzoptionen meistens nur für einen bestimmten Zeitraum – danach fallen Extragebühren an. Deshalb ist es wichtig, vor Abschluss der Bestellung alles noch einmal gründlich durchzulesen.

Falle 4: Extra viel Gigabyte

Wer beim Vergleich auf einen Tarif mit überraschend viel Datenvolumen stößt, sollte zunächst skeptisch bleiben. Werden zum Beispiel 10 GB für eine Grundgebühr von 10 Euro angeboten, handelt es sich meist um ein Datenvolumen-Paket, das nur für kurze Zeit gültig ist. Die 10 GB stehen dann zum Beispiel nur einen Monat zur Verfügung. Danach gilt das eigentliche Datenvolumen von 1 GB. Wer auf diese Falle hereinfällt, hat zunächst viel Spaß mit seinem neuen Tarif. Nach einem Monat kommt aber dann die Ernüchterung.

Falle 5: Kostenloses Handy

Diesen Trick wenden fast alle Anbieter an: Sie locken potenzielle Kunden mit einem neuen Smartphone, das es umsonst oder für nur einen Euro zum Handyvertrag dazu gibt. So einfach ist das Ganze aber nicht. Denn die Kosten für das Smartphone verstecken sich in den monatlichen Gebühren des Handyvertrags. Diese werden entsprechend erhöht, sodass das Smartphone nach einer Laufzeit von 24 Monaten abbezahlt wird. Statt zum Beispiel 15 Euro für einen Tarif zu zahlen, muss der Kunde 35 Euro pro Monat abdrücken. Denn ganze 20 Euro gelten als Aufschlag für das Smartphone. Meistens zahlt der Kunde auf diese Weise mehr für das Handy, als er müsste. Im Handel sind Smartphones in der Regel günstiger. 

Deshalb bietet es sich an, das Handy gesondert und ohne Vertrag zu bestellen. Dann fällt auch die Suche nach einem Tarif viel leichter: Tarifpreise lassen sich einfacher vergleichen, weil der Wert unterschiedlicher Smartphones nicht einkalkuliert werden muss. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei einem Vertrag ohne Handy nicht unbedingt eine Laufzeit von 24 Monaten notwendig ist. Kunden können einen monatlich kündbaren Tarif auswählen und bleiben somit flexibel. Das kann von großem Vorteil sein, zum Beispiel wenn es Ärger mit dem Anbieter gibt.

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