Wird Google Maps bald verboten?

    15.02.2019
  • Lesezeit ca. 2 Minuten
Autofahrer im Straßenverkehr
© StockSnap/pixabay.com

Der beliebte Navigationsdienst Google Maps will in Zukunft nicht nur den Weg weisen, sondern währenddessen auch vor Blitzern warnen. Die neue Funktion dürfte vielen Fahrern gefallen. Die Folgen, wenn sie damit erwischt werden, hingegen nicht.


Wenn Google Maps seine neue Blitzer-Funktion einführt, darf die App im Auto nicht mehr genutzt werden. Laut Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) verstößt das neue Feature gegen geltendes Recht und stellt eine Gefahr für die Verkehrssicherheit dar. Der DVR besteht aus Kfz-Versicherern, Automobilclubs, Autoherstellern und Ministerien von Bund und Ländern.

Blitzer-Warnung laut StVO illegal

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat bezieht sich auf Paragraf 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO). Hier heißt es: „Wer ein Fahrzeug führt, darf ein technisches Gerät nicht betreiben oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören. Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen (Radarwarn- oder Laserstörgeräte).“

Demnach wäre die Nutzung von Google Maps illegal, sobald die neue Funktion freigeschaltet wird. Auch andere Blitzer-Apps, die bereits im Play Store und im Apple Store erhältlich sind, dürfen nicht benutzt werden.

Bis zu 100 Euro Strafe und Fahrverbot für Autofahrer

Für die Nutzung einer Blitzer-App müssen Autofahrer 75 Euro zahlen. Wer gezielt etwas eintippt, also zum Beispiel nach einem Blitzerstandort sucht, muss sogar mit einer Strafe von 100 Euro rechnen. Für Wiederholungstäter kann auch ein Fahrverbot verhängt werden.

Es ist außerdem nicht ausgeschlossen, dass auch Google Bußgelder zahlen muss. Nach Einschätzung des DVR beteiligt der Konzern sich an dem Vergehen, weil er die notwendige Technik zur Verfügung stellt.

Wie funktioniert die Blitzer-Warnung?

Das neue Feature kann aktuell in Großbritannien, Australien, Russland, Brasilien, Mexiko, Kanada, Indien, Indonesien und den USA genutzt werden. Hier zeigt die App während der Fahrt nicht nur die Strecke, sondern auch die Standorte von festinstallierten Blitzern. Diese tauchen auf der Karte auf und werden zusätzlich durch ein akustisches Signal angekündigt, wenn man sich nähert.

Erstmals gab es das Feature im November 2018. Seitdem wird es getestet und Schritt für Schritt veröffentlicht. In Deutschland ist es noch nicht verfügbar. Ob und wann die Funktion auch hierzulande freigeschaltet wird, ist nicht bekannt.

Blitzerfotos legal vermeiden

Um teure Fotos zu vermeiden, muss nicht unbedingt eine App herhalten. Selbstverständlich gilt: Wer sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, hat nichts zu befürchten. Wer sich dennoch über Blitzer informieren will, kann das vor Fahrtbeginn tun. Auf der Webseite Blitzer.de können Autofahrer vorab nachsehen, wo Blitzer aufgebaut sind. Aber Achtung: Auch hier gibt es eine mobile App. Diese sollte nicht auf dem Smartphone installiert werden.

Apps, die vor Blitzern warnen, sind illegal. Radiosender hingegen nicht. Deshalb kann es sich lohnen, während der Fahrt das Radio einzuschalten und auf die entsprechenden Durchsagen zu achten.

Übrigens: Autofahrer dürfen sich gegenseitig vor Blitzern warnen. Hier gelten aber klare Einschränkungen. Laut Straßenverkehrsordnung ist die Warnung per Lichthupe verboten. Dieses Zeichen darf nur in Gefahrensituationen und zur Ankündigung eines Überholmanövers (außerhalb geschlossener Ortschaften) genutzt werden. Wer sich nicht an diese Einschränkung hält, muss ein Bußgeld in Höhe von 10 Euro zahlen. Um vor Blitzern zu warnen, sollten Autofahrer also lieber auf Handzeichen zurückgreifen.

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