Umschuldung: So werden Sie schneller schuldenfrei

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Geschäftsabschluss
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Ob Reparaturen am Eigenheim, eine neue Küche oder ein neues Auto – die Aufnahme eines Kredites ist in vielen Situationen oft die einzige Lösung. Kreditzinsen neigen allerdings dazu, sich ständig zu verändern, was die Zinskosten unnötig teuer werden lässt. Dagegen hilft eine sogenannte Umschuldung.


Wer einen Kredit aufnimmt, sollte immer die Entwicklung aktueller Zinsen im Blick haben. Steigen die Zinskosten eines laufenden Darlehens, können diese mit einer Umschuldung gesenkt werden. Die Kreditnehmer werden schneller und günstiger schuldenfrei. Spätestens wenn die Zinsbindung ausläuft, sollte man diese Maßnahme in Betracht ziehen. Wer sein Darlehen frühzeitig ablöst und für die Restschuld einen neuen Kredit aufnimmt, kann tausende Euro sparen - solange man alles richtig macht.

Fehler 1: Kosten unterschätzen

Gewisse Kosten gehen mit der Umschuldung eines Darlehens einher. Bevor Kreditnehmer sich also für eine Umschuldung entscheiden, müssen sie sich darüber klar werden, welche Summen auf die zukommen und wie lukrativ eine Umschuldung für sie sein kann. Je nach Zeitpunkt des Kündigungsvorhabens müssen Kreditnehmer sowohl die Restschuld als auch die Vorfälligkeitsentschädigung begleichen. Die Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Absicherung der Bank, die sich anhand der Restschuld und der eigentlich verbliebenen Laufzeit berechnet. Da die Bank mit der vorzeitigen Kündigung erwartete Gewinne einbüßt, sichert sie sich auf diese Weise ab. Die Vorfälligkeitsentschädigung kann recht hoch ausfallen und darf deshalb nicht außer Acht gelassen werden. Kreditnehmer sollten die Berechnung der Bank von einem Finanzexperten prüfen lassen, denn oft werden zu hohe Beträge verlangt.

Fehler 2: Kassensturz vernachlässigen

Wer einen Kredit aufnimmt, muss sich genau mit seinen Finanzen auseinandersetzen. Kreditnehmer, die sich für eine Umschuldung interessieren, müssen bedenken, dass die Erstfinanzierung bereits mehrere Jahre zurückliegt. Der Kassensturz, den sie damals idealerweise vorgenommen haben, ist für die neuen Finanzierung womöglich nicht mehr gültig. Lebensumstände können sich etwa durch Nachwuchs oder Heirat verändert haben. Deshalb sollte vor der Umschuldung erneut ein Kassensturz durchgeführt werden. Einnahmen und Ausgaben werden gegenübergestellt und die monatlich zur Verfügung stehenden Mittel berechnet. Wichtig ist, dass auch unregelmäßige Kosten berücksichtigt werden, zum Beispiel für Urlaub, Kleidung und Freizeitaktivitäten.

Fehler 3: Tilgungssatz nicht erhöhen

Für die Umschuldung sollten Kreditnehmer ein Darlehen wählen, das eine höhere Tilgung hat als das bisherige. Wer den alten Tilgungssatz beibehält, zieht daraus weniger Vorteile. Bei einer Erhöhung kommt es hingegen zu einer zusätzlichen Zinsersparnis, weil die Laufzeit des Darlehens verkürzt wird. Kreditnehmer werden also früher schuldenfrei. Sondertilgungsrechte bieten zusätzlich die Möglichkeit, außerplanmäßige Zahlungen vorzunehmen und die Rückzahlung zu beschleunigen.

Fehler 4: Zu spät planen

Für die Umschuldung sollten Kreditnehmer sich unbedingt genügend Zeit nehmen. Am besten vergleichen sie in aller Ruhe und über einen längeren Zeitraum hinweg verschiedene Angebote. Es lohnt sich, damit schon frühzeitig zu beginnen. Denn wer unter Zeitdruck nach einer Anschlussfinanzierung suchen muss, dem entgehen viele günstige Alternativen. Zinsen und Konditionen zu vergleichen, zahlt sich aus. Zinsersparnisse können sich auf mehrere tausend Euro belaufen.

Fehler 5: Voreilig unterschreiben

Hat ein Kreditnehmer nach längerem Vergleich ein passendes Angebot gefunden, sollte er nicht sofort unterschreiben, sondern erst auf die schriftliche Finanzierungszusicherung warten. Diese lässt ihm die Bank oder das Kreditinstitut in der Regel per Post zukommen. In der Zwischenzeit hat der Kreditnehmer genügend Zeit, die Kündigungskonditionen des vorherigen Darlehens zu regeln, bevor er verbindlich einen neuen Kredit antritt. Eine Finanzierungszusicherung ist etwa vier bis sechs Wochen gültig.

Fehler 6: Zu früh kündigen

Die Kündigung des ursprünglichen Darlehens sollte nicht überstürzt werden. Denn bevor keine Finanzierungszusicherung der neuen Bank vorliegt, steht nicht fest, ob sie überhaupt einen Kredit gewährt. Nach der Kündigung haben Kreditnehmer in der Regel 30 Tage Zeit, um die ausstehenden Kosten zu begleichen. Ohne ein zugesichertes Darlehen ist das Risiko zu hoch, am Ende zahlungsunfähig zu sein.

Fehler 7: Auf die Hausbank vertrauen

Viele Kreditnehmer verzichten aus Bequemlichkeit oder Scheu darauf, andere Banken für die Umschuldung in Betracht zu ziehen. Oft bleiben sie bei ihrer Hausbank, ohne sich über alternative Angebote zu informieren, weil sie glauben, dass ein Bankwechsel kompliziert oder sogar teuer ist. Dieser Irrglaube führt häufig dazu, dass günstigere Konditionen und Zinsersparnisse dem Kreditnehmer entgehen. Wer mit dem Vergleich verschiedener Angebote und Banken überfordert ist, kann sich an einen Vermittler wenden. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten: Bankberater sind in der Regel nicht objektiv, sondern versuchen gezielt, Kreditnehmer für ihre Bank zu gewinnen. Interessenten sollten sich deshalb an einen unabhängigen Finanzexperten richten, der Angebote verschiedener Banken gegenüberstellt und sachlich bewertet.

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