So sparen Sie an der Zapfsäule

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Frau betankt ihr Auto an einer Zapfsäule
© Gustavo Fring/www.pexels.com

Dass Tanken immer mehr zum Luxus wird, dürfte inzwischen jedem klar sein. Für Berufspendler und Menschen auf dem Land, die nicht auf einen breit ausgebauten ÖPNV zurückgreifen können, sind die hohen Spritpreise buchstäblich eine Katastrophe.


Die Benzin- und Dieselpreise sind regelrecht explodiert. Die Entwicklung zeichnete sich bereits seit Anfang 2021 ab und hat durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine noch mal neuen Schub erhalten. Das von der Bundesregierung beschlossene Maßnahmenpaket - unter anderem eine Einmalzahlung über 300 Euro für steuerpflichtige Arbeitnehmer - wirkt für die betroffenen Personengruppen nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Tageszeit entscheidend

Morgens auf dem Weg zur Arbeit noch kurz tanken - ein Fehler, den viele Autofahrer machen. Denn morgens zu tanken ist teuer. Der ungünstigste Zeitpunkt für "einmal volltanken" liegt dabei zwischen fünf und acht Uhr morgens. Verständlich - denn dann sind die meisten Berufspendler unterwegs und die Nachfrage nach Benzin und Diesel ist besonders hoch. Tankstellenketten wie ARAL, ESSO und Shell können ihre Profitmarge zu dieser Tageszeit noch mal deutlich ausbauen. Sehr viel günstiger wird es abends zwischen 18 und 22 Uhr. Der Preisunterschied zum teuren Tanken am Morgen liegt bei bis zu 10 Cent auf den Liter Benzin oder Diesel an derselben Tankstelle. Unterscheidet man auch noch zwischen verschiedenen Tankstellen in derselben Stadt oder Gemeinde, sind Preisunterschiede von bis zu 22 Cent pro Liter keine Seltenheit.

Tipp: Tank-Apps für das Smartphone helfen, die günstigste Tankstelle in der Umgebung zu finden. Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe des Bundeskartellamtes hat eine Vielzahl solcher Apps zugelassen, die die aktuellen Daten direkt von der Behörde erhalten. Die Tankstellenbetreiber sind verpflichtet, ihre Preisdaten in Echtzeit an die Markttransparenzstelle zu melden.

Feiertage beachten

Wenn Sie an Feiertagen gerne Ihre Familie besuchen, dann sind Sie mit dieser Idee nicht allein. Besonders an Feiertagen legen viele Autofahrer lange Stecken zurück, um Ihre Liebsten wiedersehen zu können. Durch das erhöhte Fahrverhalten entsteht eine gesteigerte Nachfrage an der Zapfsäule. Dadurch können Tankstellenbetreiber ihre Preise erhöhen. Tanken Sie also lieber eine Woche vor Feiertagen, wenn Sie wissen, dass Sie Ihr Auto brauchen werden.

Direkt an der Autobahn tanken: Höchstpreise garantiert

Tagesunabhängig ist an Autobahntankstellen durchgehend mit vergleichsweise hohen Preisen zu rechnen. Hier machen sich die Mineralölkonzerne die Bequemlichkeit vieler Autofahrer zunutze. Bereits die sogenannten Autohöfe sind in der Regel deutlich billiger. Dabei müssen nicht einmal größere Umwege in Kauf genommen werden. Autohöfe liegen zwar nicht direkt an der Autobahn, in der Regel sind sie aber kurz hinter Ausfahrten zu finden. Große Hinweisschilder mit dem Schriftzug Autohof zeigen den Weg. Wer dort tankt und die nächste Autobahnauffahrt in die gewünschte Fahrtrichtung nimmt, investiert meist nur wenige Minuten Zeitverlust, profitiert aber von deutlich günstigeren Preisen.

In Grenzregionen unterwegs? Tanken im Ausland teils erheblich günstiger

Wer in Grenzregionen lebt, kann von teils deutlichen Preisvorteilen im Ausland profitieren. So sind die Spritpreise zum Beispiel in Polen mit aktuell etwa 1,38 Euro für den Liter Benzin und 1,53 Euro für Diesel besonders günstig. Das liegt unter anderem daran, dass Polen die Mehrwertsteuer auf Treibstoffe auf acht Prozent gesenkt hat. Auch die Kraftstoffsteuer wurde in Polen auf den niedrigsten Wert gesenkt, den die EU zulässt. Tanken in Österreich, Frankreich und der Schweiz ist ebenfalls vergleichsweise günstig. Hier lohnt sich ein Blick auf die Homepage des ADAC. Der Automobilclub veröffentlicht täglich aktuelle Spritpreise im europäischen Ausland.

Eigene Fahrweise überdenken

Jeder Autofahrer weiß, die eigene Fahrweise kann den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs erheblich beeinflussen. Hochtouriges Fahren, zu niedriger Reifendruck und unnötige Beladung lassen den Verbrauch in die Höhe schnellen. Auch Klimaanlage und Heizung sind Spritfresser. Moderne Fahrzeuge verfügen über Eco-Funktionen, die auch eingeschaltet sein sollten. Hierzu gehört unter anderem die automatische Abschaltung des Motors, wenn dieser sich im Leerlauf befindet, beispielsweise an einer roten Ampel. Durch Betätigen des Gaspedals wird der Motor genauso schnell wieder angeschaltet - die Funktion ist also mit keinem Komfortverlust beim Fahren verbunden. Spritsparendes Fahrverhalten schont nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

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