Die Folgen des stetig ansteigenden Alters ziehen weite Kreise. In allen Bereichen des Gesundheitssystems sind sie zu spüren. So auch in der Zahnmedizin. Wie boerse-online.de berichtet, schätzt das Marktforschungsinstitut Trendforce, dass der Bedarf an zahnmedizinischen Produkten pro Jahr um 5,6 Prozent steigen und 2021 ein Volumen von 36,9 Milliarden Dollar erreichen wird. Denn je älter die Menschen werden, desto höher auch die Nachfrage nach Zahnfüllungen, Implantaten und Prothesen. Eine weitere Rolle spielt laut Trendforce der steigende Lebensstandard in Entwicklungsländern.
600 Millionen Menschen mit Zahnlücke
In Amerika sei nur jeder fünfte Mensch dazu in der Lage, seine Zahnlücke mit einem Implantat zu schließen. In den Industrienationen (USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, usw.) gäbe es ca. 600 Millionen Menschen, denen mindestens ein Zahn fehlt. Grund dafür sind vor allem die hohen Kosten für Zahnersatz. Allein für ein Implantat müssten Patienten in den USA mit mindestens 2.500 Doller rechnen.
Günstigere Lösungen mit Potenzial
Dass nur wenige Zahnlücken behandelt und geschlossen werden, ist für die Branche ein Problem. Gleichzeitig steckt großes Potenzial darin. Denn innovative Lösungen kommen nicht nur Patienten zugute. Unternehmen der Branche können ein Milliardengeschäft erwarten. Der Konzern Straumann (Schweiz) konnte laut boerse-online.de im ersten Quartal 2018 ein organisches Wachstum von über 15 Prozent erzielen. Straumann führte nicht nur günstige Implantate aus Lateinamerika ein, sondern übernahm auch Anbieter in China, Indien und dem Nahen Osten. Der Konzern entwickelte sich zu einem Komplettanbieter in Sachen Implantatbauteile und kletterte mit einem Marktanteil von 24 Prozent an die Spitze der Branche.
Anleger können beherzt zubeißen
Auch die Entwicklung anderer Unternehmen scheint für sich zu sprechen. Nummer 2 der Implantatbranche ist der Mischkonzern Danaher, mit 19 Prozent Marktanteil. Dieses Jahr könne ein Gewinn von drei Milliarden Dollar erreicht werden, was einem Plus von 70 Prozent innerhalb der letzten vier Jahre entspricht.
Der deutsch-amerikanische Konzern Dentsply Sirona, der 2016 fusionierte, geht einem besonderen Trend nach: Zahnmodelle sollen nicht mehr im Labor von Dentaltechnikern angefertigt, sondern mithilfe von Oralscannern und Computerprogrammen vor Ort erstellt werden. Während der Patient also noch im Behandlungszimmer sitzt, sollen Zahn und Schablone fertiggestellt werden. Aufwand und Kosten würden sich dadurch deutlich verringern.
Der Umsatz nahm im ersten Quartal 2018 leicht ab und der Gewinn für das Gesamtjahr soll mit 2,55 bis 2,65 Dollar stagnieren. Das liegt zum einen an internen Problemen, zum anderen aber auch daran, dass die Branche und ihre Vertriebsanforderungen sich so stark verändert haben. Mit neuen Vertriebspartnern habe sich Dentsply Sirona aber bereits weiterentwickelt. Die Aktie ist laut boerse-online.de günstig bewertet, die Eigenkapitalquote liegt höher als 60 Prozent und mit 14 Prozent Marktanteil gilt Dentsply Sirona als Nummer 3 in der Branche. Turnaround-Anleger mit hoher Risikobereitschaft könnten aus diesen Gründen hohe Gewinne erzielen.
Dieser Artikel hat Ihnen gefallen?
Dann freuen wir uns über eine Bewertung!
Vielen Dank für Ihre Bewertung.
Bitte teilen Sie uns mit, wieso Sie diese Seite nicht sehr hilfreich fanden. Fehlen Informationen? Sind Ihnen Fehler aufgefallen? Wir freuen uns über jeden Hinweis.
Vielen Dank für Ihre Bewertung.
Bitte teilen Sie uns mit, wieso Sie diese Seite nicht sehr hilfreich fanden. Fehlen Informationen? Sind Ihnen Fehler aufgefallen? Wir freuen uns über jeden Hinweis.