Die Sozialwahl 2023: Darum sollten Sie Ihre Stimme abgeben

    10.03.2023
  • Lesezeit ca. 2:30 Minuten
Senioren-Paar hält zusammen
© Syda Productions/www.shutterstock.com

2023 ist wieder ein großes Wahljahr. Es geht nicht um Kanzler oder Kanzlerin und die Bundesregierung aber um einen kaum weniger wichtigen Bereich für über 50 Millionen Bürger: die Sozialparlamente und Ihre Möglichkeit zur Mitbestimmung bei der Entwicklung der deutschen Sozialversicherungen.


Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung sowie die Unfallversicherung: Alle diese Sozialversicherungen werden auf den ersten Blick nur durch die Politik oder den Gesetzgeber gelenkt. In der öffentlichen Wahrnehmung und den Medien geht jedoch meist unter, dass jede einzelne davon dem Prinzip der Selbstverwaltung unterliegt. Diesem Prinzip folgend, können alle Versicherten mit der Sozialwahl selbst Einfluss auf die Sozialparlamente nehmen und ihre Vertreter bestimmen.

So läuft die Sozialwahl 2023 ab

Wahrscheinlich haben Sie schon Post bekommen. Ab dem 16. Lebensjahr sind Sie als Versicherter bei der Deutschen Rentenversicherung oder einer Ersatzkasse für die Sozialwahl 2023 wahlberechtigt:

  • In dem Brief finden Sie einen Wahlschein und einen roten Umschlag.
  • Machen Sie Ihr Kreuz auf dem Stimmzettel und senden Sie ihn anschließend in dem beigelegten Umschlag kosten- beziehungsweise portofrei zurück.
  • Ihre Stimme muss bis zum 31. Mai 2023 eingegangen sein.

Die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl ist eine reine Briefwahl. Das macht sie besonders bequem: Sie brauchen sich keinen Wahltag merken und müssen kein Wahllokal aufsuchen. Daneben findet 2023 für Versicherte einiger Ersatzkassen erstmalig ein Modellprojekt zur Onlinewahl statt.

Wen können Sie bei der Sozialwahl 2023 wählen?

Auf Ihrem Wahlschein finden Sie bei dieser Sozialwahl insgesamt 13 Listen. Sie werden von verschiedenen Organisationen oder Krankenkassen unterstützt – zum Beispiel:

  • von der Gewerkschaft ver.di
  • der IG Metall
  • dem dbb beamtenbund
  • der BARMER VersichertenGemeinschaft
  • den DAK oder KKH Mitgliedergemeinschaften e.V. und einigen anderen mehr

Die Deutsche Rentenversicherung informiert Sie online zu den Standpunkten und Zielen der einzelnen Listen.

Diese Übersichten bilden ein Pendant zu den Parteiprogrammen bei anderen Wahlen für die Parlamente von Europa, dem Bund oder den Ländern. Sie sehen hier auch einen Großteil der Personen, die von den einzelnen Listen aufgestellt werden. Noch mehr Informationen zu Personen oder Zielen finden Sie auf den jeweiligen Homepages oder in den Mitgliederzeitungen der Organisationen und Versicherungsträger.

Dabei lesen Sie dann zwar teilweise bekanntere Namen, aber bei den Vertretern und Vertreterinnen in den Sozialparlamenten handelt es sich niemals um professionelle Politiker. Sie alle sind Versicherte wie Sie und üben ihre Tätigkeit in den Sozialparlamenten nach einer Wahl ehrenamtlich aus.

Für diese Wahl ist es zwar zu spät, aber bei der nächsten Sozialwahl können Sie als Arbeitgeber oder Versicherter ebenso eine eigene oder „freie Liste“ einreichen und unter gewissen formalen Voraussetzungen für ihre ganz persönlichen Interessen werben.

Was passiert in der Selbstverwaltung nach der Sozialwahl 2023?

Die Selbstverwaltung hat je nach Art der Sozialversicherung unterschiedliche Aufgaben oder Einflüsse:

  • In der Unfallversicherung legt sie zum Beispiel Beitragshöhe oder Gefahrentarife fest.
  • Für die gesetzliche Krankenversicherung entscheidet sie über Präventions- oder Reha-Maßnahmen, deren Förderung oder Kostenübernahme.
  • Ebenso wirkt sie bei der Entscheidung mit, wer eine gesetzliche Krankenkasse leiten soll und welches Gehalt dafür gezahlt wird.
  • Auch in der Rentenversicherung entscheidet die Selbstverwaltung über Reha-Maßnahmen und deren Förderung.

Diese kleine Übersicht zeigt Ihnen, dass die oft wenig beachteten Sozialparlamente im Hintergrund tatsächlich großen Einfluss auf Regularien haben, die Sie als Versicherte regelmäßig direkt betreffen.

Gleich wählen: Sozialwahl 2023

Mit Ihrer Stimmabgabe bei der Sozialwahl 2023 entscheiden Sie also mit, welche Bedingungen und Leistungen Sie zukünftig in den Sozialversicherungen erwarten. Diese stehen alle vor großen Herausforderungen in der Zukunft. Eine Entwicklung hin zu höheren Beiträgen und weniger Leistungen ist absehbar. Über die Sozialparlamente und die Sozialwahl 2023 gewinnen Sie die Möglichkeit, diese Entwicklung zu Ihren Gunsten zu beeinflussen: weiterhin möglichst hohe Leistungen ohne große Beitragsanstiege. Nutzen Sie diese Chance und geben Sie Ihre Stimme bei der Sozialwahl 2023 bis Ende Mai rechtzeitig ab.

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